16 Aug
16Aug

Das Wetter weiss nicht so recht, was es will. Mal tröpfelt es. Dann blinzelt wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor. Gut, habe ich mich gestern Abend vorbereitet. Zumindest so weit es ging. Im Innern des Wohnwagens ist vieles aufgeräumt. Draussen z.B. das Fahrrad reisefertig angeschnallt. So geht alles recht schnell. Der Nachbar mit dem Mokick hilft mir noch beim Anhängen des Wohnwagens - und schon um 09.45 Uhr geht die Reise los. Das Wetter gestaltet sich sehr wechselhaft, wird aber nie garstig. Der Verkehr hält sich - auch wenn Freitag - in Grenzen. Und trotz Mittagspause komme ich bereits um 14.00 Uhr zuhause an. Ich freue mich. Daheim sein ist auch schön! Wenn, ja wenn nur die Auspackerei nicht wäre. Bis ich so halbwegs in meiner Wohnung wieder Tritt fasse, vergeht das ganze Wochenende. So gibt es halt überall Sonnen- und Schattenseiten.

Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Was habe ich bei meiner Reise erreicht? Was nicht? Wie geht es ev. weiter? Mit meinem Auto habe ich ca. 3000km hinter mich gebracht. Und ziemlich gleich viel mit meinem E-Bike. Ersteres führte mich nach Deutschland und v.a. Österreich. Was nur einem relativ kleinen Teil meiner ursprünglichen Route entspricht. Zweites tat meiner Fitness gut. Dass ich nicht mehr weiter gefahren bin, lässt sich auf zwei Gründe zurückführen: nach den Erkenntnissen, die ich in Österreich gewann, machte eine Weiterreise wenig Sinn. Und zudem verschlimmerte sich in Europa - besonders auch in meinen Ziel-Ländern - die Corona-Situation wieder. Was zur Vorsicht riet.

Auf meinem Weg habe ich viel gesehen und erlebt. Nur, deswegen bin ich ja eigentlich nicht auf diese Reise gegangen. Was habe ich also bezüglich meiner Suche erfahren? Ich habe meine Ur-Grosseltern sowie Ur-Ur-Grosseltern vonseiten meiner Mutter kennen gelernt. Sowie ein paar neue Grossonkels und Grosstanten. Zumindest die offiziellen Ur-Grosseltern. Wobei der Verdacht, dass da noch jemand weiterer beteiligt gewesen sein könnte, nicht ganz auszuräumen war. Im Gegenteil. Vieles deutet genau darauf hin. Aber ich kann nicht mehr mit dem Finger auf einen bestimmten Jemand zeigen. Denn ein Ypsilanti ist eher unwahrscheinlich geworden. Es dürfte sicher eine Person aus dem Pontos-Griechischen Dunstkreis sein (wobei dieser weit herum reicht!), vermutlich adelig (auch nicht wirklich sicher), mit Bezügen zu Trapezunt und/oder Bukarest. Die Chancen, dies je bestätigt zu bekommen oder den Namen konkret zu erfahren, stehen dabei wohl schlecht. Im Moment wüsste ich nicht, wo weiter ansetzen. Ausser vielleicht in Bukarest selber.

Aktuell einziger Notnagel bilden die beiden Dokumente, die im Bundesarchiv zu meiner Grossmutter aufbewahrt werden. Und Rechtsstreite mit ausländischen Beteiligten beinhalten sollen. 1945 in Deutschland, 1965 (nach ihrem Tod; Erbangelegenheiten?) in den USA. Wer weiss? Bis jetzt habe ich vom Bundesarchiv noch keine Infos dazu erhalten. Lasse aber nicht locker. Sollte ich noch etwas Relevantes erfahren, werde ich zu diesem Blog einen Nachtrag schreiben.

Bis dann. Macht's gut. Bleibt gesund. Und lebendig - also abenteuerlustig!

Mario

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