19 Jul
19Jul

Ich erwache, weil bei einem Nachbarn grosse Aufregung und Hektik herrscht. Eine Maus hat in deren Vorzelt Schutz vor dem Regenwetter gesucht. Und jetzt hat sie sich verkrochen. Die Nachbarn räumen ihren ganzen Krempel an die frische Luft. Die Mäusejagd ist in vollem Gange. Die Sachlage beruhigt sich erst wieder, nachdem ich vom Duschen zurück bin und schon gemütlich beim Frühstücks-Tee sitze. Endlich ist der "gefährliche Eindringling" gefasst.

Das Wetter hat sich beruhigt. Heute früh ist deutlich wärmer als gestern. Der Himmel wirkt zwar noch grau. Die Sonne schimmert aber durch. Nur: vom gestrigen Tiefschlag habe ich mich noch nicht recht erholt. Und ich sehe auch für weitere Nachforschungen keinen guten Ansatzpunkt. Entsprechend überlege ich mir gar, nach Hause zurückzukehren. Einzige Strohhalme sind Dokumente aus den Jahren 1945 und 1965, die mit meiner Grossmutter in Zusammenhang stehen und im Bundes-Archiv gelagert werden. Was diese enthalten, weiss ich noch nicht. Es kann durchaus sein, dass sie für meine Sache was bringen - oder absolut irrelevant sind. Wer weiss? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gestern habe ich gelesen, dass in der Schweiz die Campingplätze überfüllt sind. Vor allem von Schweizern. Auch hier füllt sich der Platz von Tag zu Tag. Halt eben mit Österreichern. 95% der Camper stammen aus dem eigenen Land. Dazu kommen ein paar Bewohner der Nachbarländer Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien. Sowie ein einziger Schweizer! Hmm.

Diesem ist das Wetter heute immer noch zu unsicher, um aufs Rad zu steigen. Also wählt er Eisenstadt als Ziel. Wie sich noch zeigen wird eine gute Entscheidung. Durch das Schloss der Fürsten Esterházy habe ich zwar vor 8 Jahren an einer eingehenden Führung teilgenommen. Schon damals hat mir deren soziale Einstellung imponiert (sie kannten für ihre Angestellten schon in der Barockzeit 5 bezahlte Ferienwochen, einen 13. Monatslohn, eine Art Kranken- und Unfallkasse, eine Alters- und Hinterbliebenen-Versorgung!). Noch nicht erlebt habe ich dagegen den weitläufigen Schlosspark. Mit dem bekannten Leopoldinentempel, der Orangerie und dem Obelisken auf dem Höhepunkt (dem höchsten Punkt des Parkes). Entsprechend will ich da heute hin.

2 Stunden lang durchstreife ich den Park. Und genau wie ich zurück bin, beginnt es wieder zu regnen.

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