18 Jul
18Jul

Man merkt, das Burgenland ist mit angesagten 300 Sonnentagen im Jahr die Sonnenstube Österreichs. Denn für regnerisches und kaltes Wetter gibt es nur wenige Angebote. Nach (dem nahen) Ungarn will ich nicht. Einreisen darf ich zwar, aber ich müsste wegen Corona gleich 14 Tage in Quarantäne. Also wähle ich aus der Auswahl von zwei Burgen die Burg Forchtenstein. Ein imposantes Bau- und Bollwerk: Waffen- und Schatzkammer der Fürsten Esterházy. Hoch auf einem senkrecht abfallenden Felsen am Ostabhang des Rosaliengebirges. Adlerhorst am Ausgang des Wulkatals. Eindrücklich. Nach einer eingehenden Besichtigung entdecke ich im Dorf Forchtenstein einen grossen Billa. Spitze: da kann ich doch noch frisches Fleisch und Früchte einkaufen.

Ich bin früh los, komme also auch bald wieder "nach Hause". Mein Nachbar hat seine verbogenen Zeltstangen wieder gerichtet. Sein Vorzelt steht. Diesmal mit Zeltschnüren gesichert. Aus der Distanz ist vom gestrigen Malheur (fast) nichts mehr zu sehen.

In meinen Mails finde ich eine Nachricht vom Berner Bundes-Archiv. Es tut ihnen leid, aber von 1881-1916 verfügen sie über keine Daten aus der Schweizer Vertretung in Bukarest. Damit verläuft auch diese Spur im Leeren. Über die Aperios aus Castro Gonio hat meine Recherche auch wenig Ergiebiges erbracht. Ausser dass sie sich klar als "Griechen" (aus der griechisch-orthodoxen Gemeinschaft der Pontos-Griechen) verstanden, obschon die alte Römische Festung heute ebenso eindeutig auf georgischem Terrain steht. Dagegen hat sich bestätigt, dass die Bonellis aus Malta ein altes Ritter-Geschlecht sind, das im Mittelalter an den Kreuzzügen teilgenommen und den Malteser Orden mitbegründet hat. Also dem Stand von Freiherren (äquivalent zu Baronen) angehört.

Schade. Vermutlich werde ich nie Klarheit über die wirklichen Geschichten meiner Ur-Ur-Grosseltern, Ur-Grosseltern und meiner Grossmutter gewinnen. Diese bleiben nebulös. Geprägt von grossem Schweigen mit vieldeutigen Anspielungen. Jetzt kann mir nur noch ein Zufall helfen. Oder dann jegliche Fantasie ins Kraut schiessen. Die geneigten Leser merken, ich bin zutiefst enttäuscht. Und weiss im Moment überhaupt nicht weiter.

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.