So kalt wie heute war es noch nie. Morgens um 7 Uhr wage ich mich mal aus dem Bett. Draussen 10 Grad, drinnen nur gerade 17. Ich werfe alle verfügbaren Heizapparate an (Gas und Elektrisch) und schlüpfe schnell wieder unter die warme Bettdecke. Nach weiteren 2 Stunden Schlaf kann ich dann ans Aufstehen und Duschen denken. Denn in der Zwischenzeit zeigt das Thermometer im Wohnraum immerhin beinahe 21 Grad an.
Draussen veranstaltet das Wetter Kapriolen. Einmal Nieseln, dann Schütten, kurz Sonne, dann wieder düster, Blitz und Donner, Böen, windstill, eiskalt, wärmende Strahlen - alles schnell wechselnd und kurz getaktet. Fast wie im modernen Kino. Heute kann man nicht planen. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Also Hausdress, Füsse hoch, Faulenzen, Lesen, Fernsehen, Kochen, Essen, Espresso und Sudoku. Und zwischendurch mal schnell raus und 3 Züge an einem Cigarillo ziehen. Aufs Meer will sowieso niemand. Bei 10m hohen Wellen. Auch die Fähre nach Porto Santo fährt nicht. Und in den Norden wagen sich nur Verrückte oder Ahnungslose. Chaos ist vorprogrammiert. Denn auf den Pässen über 1400m fällt Schnee.
Eigentlich fände heute die grosse Party statt. 2 Freundinnen von Töger haben sich selbst zum Abendessen eingeladen (schliesslich wollen sie mich kennen lernen!). Unter der Vorgabe, dass sie Fleisch auf den Grill und Beilagen selber mitbrächten. Töger würde den Grill und das Ambiente zur Verfügung stellen. Ich habe den Wein und eine Tarte aux Poires zur Nachspeise angeboten. Jetzt hat doch eine der Frauen gestern noch schnell einen Hexenschuss eingefangen und muss deshalb absagen. Geplant wird, das Ganze nächste Woche mal nachzuholen. Töger und ich trösten uns mit einem feinen gemeinsamen Nachtessen. Schliesslich muss ja der bereits gebackene Kuchen trotzdem weggeputzt werden. Und Bouletten sind schnell zubereitet.