01 Jan
01Jan

Heute bin ich seit 56 Tagen in Madeira. Und genau gleich viele Tage verbleiben mir noch bis zu meiner Abreise. Also nehme ich mir vor, heute Abend - zumindest still und leise für mich - gleichzeitig Neujahr und Halbzeit zu feiern.

Die Küche ist heute meine Aufgabe. Sowohl bezüglich Hauptgang wie Dessert. Töger kümmert sich um den Rest. Vereinbart haben wir, dass ich um 17 Uhr mit allen Zutaten bei Töger auftauche und da koche. Seine Küche ist besser ausgerüstet. Sowohl vom Kochgeschirr wie vor allem vom Backofen her (in meinem Haus ein alter Gas-Backofen - schon länger nicht benutzt und auch nicht gerade sauber gereinigt). Auch ich habe vor, die Picanha (wie der Huftdeckel auf Portugiesisch heisst) niederzugaren. Mit einer Kruste aus eingekochtem Bier, Knoblauch und Kräutern. Gewürzt mit grobem Meersalz und einer Mischung von fünferlei Pfeffer. Das gibt mir natürlich viel Zeit für die Beilagen: gebratene neue kleine Kartoffeln mit Zwiebeln und Rosmarin sowie Erbsen an Zwiebel und Butter. In der grossen Landhaus-Küche gibt es reichlich Platz, sodass alle - inklusive der 3 Hunde - um mich herumsitzen und mit mir quatschen, respektive bellen können. Lenkt zwar etwas ab, ist aber saugemütlich. Vielleicht besser "hundegemütlich". Denn denen passt es besonders. Schliesslich kriegen sie ab und zu etwas zu beissen oder abzulecken. Einfach gut aufpassen, dass alles gerecht verteilt wird.

Der andächtigen Stille nach beim Essen ist die Chose recht gut geraten. War ja auch nicht so kompliziert. Und die caramelisierten sowie (mit weissem Madeira-Rum) flambierten Bananen mit Vanilleeis finden ebenfalls viel Anklang. So gelingt auch der Neujahrs-Abend bestens. Nur dass ich mich heute deutlich früher ins Bett verabschiede als gestern.


Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.