Das Madeira Mandolin Orchestra MMO geniesst einen ausgezeichneten Ruf. Auch in anderen Teilen der Welt. So hat es unter rund 100 Auslands-Auftritten z.B. auch schon Konzerte in der Weston Super Mare in London (Schauspielhaus) gegeben. Kein Wunder, dass ich die Gelegenheit sofort ergreife, als kurzfristig ein Benefiz-Konzert für das Personal im Gesundheitswesen (wegen dessen bravourösen Leistungen in der Pandemie) angesagt wird. Es wird nämlich die einzige Gelegenheit bleiben, das MMO zu hören. Denn der Konzertbetrieb ist aktuell wegen Corona stillgelegt.
Offensichtlich haben dem Orchester ihre Darbietungen in Österreich am meisten Eindruck gemacht. Oder dann sind die Wiener Philharmoniker ihre grossen Vorbilder. Das 1 1/2-stündige Programm würde auch für deren Neujahrskonzert durchgehen. Sechs mal Johann Strauss Junior plus drei weitere Stücke aus dem passenden Fundus. Sowie als Abschluss den Radetzky-Marsch. Mir solls recht sein. Mir gefällts. Schade ist nur, dass die Truppe die Stücke rucki-zucki abspult. Technisch perfekt. Aber ohne viel Feuer. Südländer ohne Emotionen? Oder ist bei dieser typisch österreichischen Musik ihr Herz doch nicht ganz dabei? Oder zwingt Corona, respektive der politische Hintergrund zu einer raschen Abwicklung?
Wie es auch sei, mir bleibt alles in allem ein schöner Abend. Und wer kann schon von sich sagen, dass er mit der ganzen Regierung der Autonomen Region Madeira fast 2std zusammengesessen ist. Die waren nämlich alle geladen. Was unfehlbar dazu führte, dass auch noch ein paar nette Anerkennungsworte, Weinflaschen und Glas-Statuen ihren Besitzer oder ihre Besitzerin wechselten. Politiker halt.