Das Wetter dümpelt so vor sich hin. Sonne und Wolken streiten sich. Ohne klaren Sieger. Das Ganze bei nachts 15 und tagsüber 20 Grad. An Ostern ist hier nicht viel los. Corona-bedingt. Ansonsten gäbe es an Karfreitag wie Ostersonntag Prozessionen. Wie an vielen Orten Portugals und des Spanischen Südens.
Samstag ist der Tag von Paula. Zwischen ca. 11 und 15 Uhr putzt sie mein Haus. Langsam zwar. Dafür gründlich. Jede Ecke wird gereinigt. Jedes Bild abgestaubt. Viele davon hängen danach halt einfach schief. Mit Kollateralschaden muss einfach gerechnet werden.
Damit wir uns nicht gegenseitig in die Quere kommen, gehe ich nach dem Töger'schen Kaffee einkaufen. Und danach noch in den Parque de Santa Catarina. Der unmittelbar über dem Hafen gelegene Park ist ein beliebter Aufenthaltsort für alle, die sich im Zentrum von Funchal ein bisschen erholen wollen. Er bietet ausgedehnte Grünflächen, lauschige Spazierwege unter Schatten spendenden exotischen Bäumen - vorbei an schön angelegten Blumenbeeten sowie an einem kleinen See mit winziger Insel für Schwäne und Enten. Wobei sich auch ganz viel Tauben hier angesiedelt haben. Im Café geniesst man fantastische Aussicht auf die Bucht und die umliegenden Hügel von Funchal.
Im unteren Teil des Parkes findet sich eines der ältesten Zeugnisse von Funchal. Die Capela de Santa Catarina. 1425 von Doña Constança Rodrigues - Frau von João Gonçalves Zarco, Entdecker und erster Gouverneur von Madeira - als Holzkonstruktion in Auftrag gegeben. Die heutige Ausgabe in Stein entstand erst ca. 200 Jahre später. Das Weihwasserbecken vor dem Eingang ist mit Rad und Schwert verziert. Denn die Heilige Katharina wurde ja erst gerädert und dann geköpft. Auf dem Vorplatz der Kapelle schaut eine Kolumbus-Statue nach Südosten. Dahin, wo wohl die Schiffe vom Festland herkamen oder hinfuhren. Christoph Kolumbus hat schliesslich mehrere Jahre auf Madeira gelebt, hier geheiratet und als Zuckerhändler gearbeitet.
Ganz im Südwesten des Parks gelangt man zum Casino da Madeira. Die Tortenkonstruktion stammt vom brasilianischen Star-Architekten Oscar Niemeyer. So richtig zur Geltung kommt sie erst nachts mit süsslicher Neon-Beleuchtung. Modern Art im Zuckerbäcker-Stil!